Der Psi-Trust by H. G. Ewers

Der Psi-Trust by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1983-03-01T01:00:00+00:00


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Stronker Keen verspürte ein bisher nie gekanntes Glücksgefühl, als die psionischen Energien, die eben noch chaotisch in der Halle hin- und hergewogt waren, sich seinem Willen unterordneten und so gruppierten, daß sie eine fiktive Linse bildeten, während ihre Kraft sich gleichzeitig verstärkte.

Er ahnte, was das bedeutete, obwohl er noch vor wenigen Sekunden nicht gewußt hatte, daß er zu einer solchen Leistung fähig war. Es war für ihn wie eine Offenbarung. Er besaß eine paranormale Fähigkeit, die bisher in ihm geschlummert hatte, weil er zuvor niemals in dieser Weise gefordert worden war: die Fähigkeit, verbindend und verstärkend auf überdurchschnittlich starke psionische Kräfte von Menschen einzuwirken.

Vor seinem inneren Auge glaubte Keen zu sehen, wie durch die fiktive Linse die gesammelten, geordneten und verstärkten psionischen Kräfte dorthin flossen, wo sie gebraucht wurden und wie sie ins Raum-Zeit-Gefüge um Terra und Luna eingriffen und das aufbauten, was sehr vereinfachend als Zeitwall bezeichnet werden konnte.

Es war gelungen!

Erde und Mond waren für das übrige Universum ebenso verschwunden, als wären sie in ein riesiges Black Hole gestürzt und befänden sich unterhalb des Ereignishorizonts - mit dem wichtigen Unterschied, daß sich ein Black Hole von außen anmessen ließ, ein Zeitwall aber nicht.

Doch im nächsten Moment erschrak Keen. Etwas stimmte plötzlich nicht mehr. Die Harmonie, die die Vereinigung der psionischen Energien ermöglicht hatte, baute ab. Sie zerbrach - und in gleichem Maß zerbrach auch die fiktive Linse, die die übergeordneten Energien gleichrichtete und in Nullzeit zur Wirkungszone beförderte.

Stronker Keen geriet in Panik. Verzweifelt kämpfte er gegen den Zusammenbruch der Harmonie, an dem er sich selbst die Schuld gab, an. Er fürchtete, sich und seine paranormale Fähigkeit überschätzt zu haben - bis er erkannte, daß die Quelle der Disharmonie nicht in ihm lag, sondern woanders. Von irgendwoher strömte eine aus dem tiefsten Innern einer Seele kommende Unruhe in das Sammelbecken psionischer Energien und trübte dadurch die fiktive Linse, so daß ihre Kraft schnell erlahmte.

Keen versuchte, den Ausgangspunkt der Unruhe zu lokalisieren - und unwillkürlich setzte er dazu seine paranormale Fähigkeit ein. Er hoffte, damit diese Quelle auch beruhigen zu können, aber das mißlang ihm gründlich. Statt dessen verlor er vollends die Kontrolle über die psionischen Energien der anderen Menschen in der Halle.

Die fiktive Linse zerbrach.

Abrupt kehrte Keens Bewußtsein in die Realität der „normalen" Dimension zurück. In seinen Ohren gellten Schreie. Er kroch förmlich in sich zusammen und schlug die Hände vors Gesicht, um nicht mehr zu sehen.

Als er eine sanfte Berührung an seinem linken Arm fühlte, nahm er vorsichtig die Hände vom Gesicht und riskierte einen Blick.

Vor ihm stand ein etwa zwei Meter großer, unglaublich korpulenter Mann mit leichenblasser Haut und völlig haarlosem runden Kopf, der ihn aus rötlich schimmernden Augen ansah.

„Beruhige dich, mein Sohn!" sagte der Mann mit tiefer, phlegmatischer Stimme.

Keen schluckte.

„Wer bist du?" erkundigte er sich.

„Mein Name ist unwichtig", erklärte der Mann. „Wichtig ist nur, daß ich dir sagen kann, daß du nicht versagt hast. Du besitzt eine paranormale Begabung, die von herausragender Bedeutung für den PSI-TRUST ist. Ja, ich möchte behaupten, daß der PSI-TRUST ohne dich niemals die Leistungen erbringen könnte, die das Schicksal ihm abverlangen wird.



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